Der heilige Franz von Assisi hat in ganz Mittelitalien seine Spuren hinterlassen. Die meisten seiner Wirkungsstätten liegen in der malerischen Landschaft der Toskana und Umbriens. Im Gegensatz zum Jakobsweg führt der Franziskusweg allerdings nicht zum Grab des Heiligen, sondern er verbindet Orte, an denen Franz von Assisi gelebt und gewirkt hat, auf Wegen, die der Heilige selbst beschritten hat. Über ca. 350 km, verteilt auf 21 Etappen, führt die Streckevon La Verna und den letzten waldigen Hügeln der Toskana bis in das herrliche weite Tal von Rieti in der Provinz Latium. Die franziskanischen Einsiedeleien unterwegs lassen dabei den Geist des hl. Franziskus noch heute lebendig werden
Der Franziskusweg führt damit nicht nur zu einer Begegnung mit franziskanischen Orten und ihrer Spiritualität, sondern lädt auch dazu ein, verträumte italienische Landschaften abseits des Touristenstroms zu erleben.
Ausgehend vom Felsenkloster La Verna, wo der hl. Franziskus die Wundmale Jesu empfing, geht es über das Tibertal dem Apennin entlang nach Gubbio und Assisi. An Spoleto und Terni vorbei führt der Weg ins Rietital mit seinen bedeutenden franziskanischen Klöstern. Hoch über Rieti endet der Weg beim Jakobskloster von Poggio Bustone, ein nicht nur aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit wunderbarer Schlusspunkt. Der Ort besitzt ein besonderes Verhältnis zum hl. Franziskus, weil er für ihn in seiner Suche nach dem richtigen Lebensweg eine wichtige Rolle spielte. Wer möchte, kann den Weg auch noch bis Rom fortsetzen.
Noch ist der Franziskusweg für Pilger ein Geheimtipp und daher nicht allzu stark begangen. Doch die Zahl der Pilger wächst, sie verdoppelt sich von Jahr zu Jahr. Wer abseits der Touristenmassen in Ruhe pilgern will, sollte bald den Rucksack packen, denn all diejenigen, die an diesem Weg mitwirkten sind sich sicher, dass diese Reiseroute einmal so populär werden wird, wie es der Jakobsweg heute ist.
Markiert ist die Strecke ist mit dem griechischen Buchstaben Tau in gelber Farbe, dem Symbol der Franziskaner.